Die ganze Geschichte:
Jan wünscht sich einen Hund. Zum Toben und Herumalbern.
Doch Mama schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
„Ein Hund in unserer kleinen Dachgeschosswohnung. Das geht wirklich nicht. Hier passt nicht mal mehr eine Maus rein.“
Jan schluckt. Es stimmt ja. Die Wohnung ist wirklich winzig. Aber ein Hund wäre einfach zu schön. Was kann man da nur machen?
Nachdenklich trottet Jan in sein Zimmer. Er grübelt und grübelt. Doch es fällt ihm nichts ein. Dabei braucht er dringend eine Idee.
„Am besten ich gehe spazieren“, beschließt Jan. „Draußen kann ich bestimmt besser nachdenken.“
Jan springt auf und saust auf Strümpfen zur Wohnungstür. „Tschüs Mama“, ruft er. Und reißt die Wohnungstür auf. Seine Schuhe stehen vor der Wohnung. Im Hausflur. Eilig zieht Jan den rechten Schuh an. Doch wo ist der Linke? Der kann doch nicht verschwunden sein. Ratlos sieht Jan sich um. Ob sein Schuh weggerollt ist? Auf einen Bein hüpft Jan den Hausflur entlang.
„Pong, pong, pong“, hallt es bis ins Erdgeschoss hinunter.
Der Schuh ist wie vom Erdboden verschluckt. Ob den jemand geklaut hat?
„Quatsch!“, denkt Jan. „Wer klaut schon einen einzelnen Schuh?“
„Wau, wau, wau“, tönt es von unten herauf.
Jan spitzt die Ohren. Seltsam, wer bellt denn da? Neugierig äugt Jan über das Treppengeländer. Ein Hund in unserem Haus? Das kann doch nicht sein. Oder doch? Jan späht in die Tiefe. Tatsächlich. Jan traut seinen Augen kaum. Da unten ist er. Im Erdgeschoss.
„Wie kommst du denn hierher?“, ruft Jan überrascht hinunter. „Wuff“, macht der Hund. Und jagt die Treppe hinauf.
„Maxi, komm zurück“, ruft eine Männerstimme im Parterre.
Doch Maxi denkt gar nicht daran. Schon ist er im Dachgeschoss angekommen. Übermütig spring er um Jan herum. Der macht ein erstauntes Gesicht.
„Aber.. das gibt es doch nicht“, lacht Jan. „Du hast ja meinen Schuh im Maul. Dann bist du der Dieb.“
Jetzt kommt auch Herrchen die Treppe hinaufgerannt.
„Äh, t-tut mir l-leid“, keucht er außer Atem. Hastig nimmt er Maxi den Schuh weg. Und gibt ihn Jan zurück.
„Das macht doch nichts“, lächelt Jan. Und zieht seinen Schuh an. „Seid Ihr beiden neu hier?“
Maxis Herrchen nickt. „Wir ziehen gerade ein. In die große Wohnung. Im Erdgeschoss.
„Ach“, Jans Herz klopft vor Freude schneller.
„Hoffentlich hat Maxi dich nicht erschreckt“, sagt der neue Nachbar. Und befestigt eine Leine an Maxis Halsband. „Er ist ein bisschen wild. Weil er jemanden zum Spielen sucht.“
„Ehrlich?“ Jan reißt die Augen auf. „Das ist ja wunderbar!“, jubelt er. „Maxi kann mit mir spielen.“
„Wirklich?“ Jetzt macht der neue Nachbar ein erstauntes Gesicht. „Das ist aber nett von dir.“
Jan beugt sich zu Maxi herunter. „Und was meinst du dazu?“
„Wuff, wuff“, macht Maxi. Und das heißt: Super Idee!
„Ich bin übrigens Herr Müller“, sagt der neue Nachbar. Und gibt Jan das Leinenende in die Hand. „Und wie heißt du?“
Doch Jan antwortet nicht mehr. Er stürmt bereits mit Maxi die Treppe herunter.
„Tschü-h-üs“, ruft Jan. Mit einem Rums fällt die Haustür ins Schloss.
(495 Wörter)
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